
Cihan Çakmak
Not me, not you
Baryta Fine-Art-Print
Geboren 1993 in der niedersächsischen Kleinstadt Osterholz-Scharmbeck, studierte Cihan Çakmak in Dortmund, New York, Lissabon und schließlich Leipzig, wo sie heute lebt. Die Nachwuchspreisträgerin des Paula-Modersohn-Becker-Kunstpreises stammt aus einer kurdischen Familie, die in Deutschland Zuflucht vor der politischen Verfolgung fand. Çakmaks Fotografien beziehen sich indirekt auf die Migrationsgeschichte ihrer Eltern und auf die eigene Identität als Angehörige einer Migrantenfamilie.
Über die Themen der Migration und der nationalen und kulturellen Identität hinaus, setzt sich die Fotoserie von Cihan Çakmak mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft und mit der Darstellung des weiblichen Körpers auseinander und hinterfragt gesellschaftliche Normen und Erwartungen an Sexualität. Es ist also ein vielschichtiges Werk, das sowohl subjektive Erfahrungen als auch allgemeine soziopolitische Phänomene verhandelt. Dabei verwendet die junge Künstlerin eine klare und leicht lesbare Bildsprache, mit stark symbolischen Motiven. Komplexe Dynamiken und Gefühlslagen werden prägnant in einem Motiv festgehalten, das Ablehnung, Verzweiflung oder Kommunikationslosigkeit ausdrückt.
In diesen Aufnahmen inszeniert sich Çakmak selbst, meist vor stilisiertem Hintergrund, und schlüpft immer wieder in unterschiedliche Rollen. Die zwei Bilder der Ausstellung gehören zur Serie „Not me, not you“, in welcher Cihan Çakmak sich mit der Unterdrückung und Emanzipation von Frauen beschäftigt.