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Chris Doulgeris

BATCH_23

Pigmentdruck auf Baumwollpapier auf Aluminiumverbundplatte

In seinem komplexen und vielfältigen Werk befasst sich Chris Doulgeris einerseits mit Phänomenen der Abstraktion und anderseits mit Einzelerscheinungen unserer technologischen und medialen Welt. Seit einigen Jahren arbeitet Doulgeris mit veralteten und teilweise defekten Druckern, die er regelrecht aus dem Elektroschrott rettet, um ihnen – vor der endgültigen Entsorgung – noch ein letztes Bild abzutrotzen.

Er setzt ihre Restenergie und Restfarbe ein und fordert von den Geräten ein finales Testbild an, das er auf feinem Papier ausdruckt. Diese Bilder, wie die Arbeit in der Ausstellung, fasst Doulgeris in der Werksserie der „Optography“ zusammen. Die Optographie ist eine wenig bekannte Methode, das letzte Bild, das ein Lebewesen vor seinem Tod sieht und welches auf dessen Netzhaut fixiert wird, zu reproduzieren. Trotz der wissenschaftlichen Machbarkeit des Verfahrens, wird die Optographie nicht verwendet und bleibt ein Beispiel der menschlichen Sehnsucht, flüchtige visuelle Eindrücke festzuhalten und zu konservieren.

Doulgeris Kompositionen aus dieser Reihe erinnern oft an die Experimente der Minimal Art aus den 1960er bis 1980er Jahren, die die Vorstellungen von Originalität, Individualität und Einzigartigkeit, die bisher als gängige Klischees der Kunstgeschichte kursierten, radikal infrage stellten. BATCH_23, sowie alle Bilder der Optography-Serie, schreiben sich in dieser Tradition ein, erneuern sie allerdings, indem sie die genuine Leistung von technologischen Geräten, die mittlerweile unseren Alltag bestimmen, berücksichtigen.

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