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Jochen Mura

Anschlussfähig

Jochen Muras Werk stellt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Raum, seinem Charakter und seiner Auswirkung auf Menschen dar. Ausgehend von alltäglichen Beobachtungen und von der Beschäftigung mit der Geschichte der modernen Architektur, arbeitet der Aachener Künstler vor allem mit den direkten, physischen Effekten von architektonischen Strukturen auf den Körper. Er handelt dabei wie ein Forscher, der einzelne Raumphänomene isoliert und hervorhebt, um sie deutlicher zu machen.

Die Wandarbeit Anschlussfähig konzentriert sich auf das Verhältnis von Einzelteilen zum Ganzen und fordert von den Betrachtenden ein genaues Hinschauen und Unterscheiden. Die bedruckten Karton an der Wand sind wie Module, die je nach Ausstellungskonstellation neu zusammengesetzt werden können. Jeder Karton zeigt das stilisierte Motiv eines modernistischen Tisches mit reduzierten Linien. Die wechselhafte Position der Kartons an der Wand und ihre räumliche Nähe zueinander, die eine Unklarheit zwischen dem Tischmotiv und seiner grafischen Umrandung erzeugt, verhindern bewusst eine klare Lesbarkeit des Ensembles.

Die eingefügten Kisten, mit ihrer formalen Ähnlichkeit zum Tisch, und die vereinzelten andersfarbigen Kartons tragen zusätzlich zur visuellen Irritation bei. Wer sich auf die Konstruktionen von Jochen Mura einlässt, wird auf feine und subtile architektonische Phänomene aufmerksam, die ansonsten unbeachtet bleiben würden.

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