
Viktoria Strecker
C-Fluidum
PLA-Filament auf Acrylglas
Die Kunst von Viktoria Strecker ist von großer Experimentierfreudigkeit geprägt. Strecker eignet sich Werkstoffe und Werkzeuge an, um Bilder, Objekte und Installationen zu realisieren, die eine Analogie zu organischen Wachstumsprozessen unterhalten. Ihre Schöpfungen folgen einer evolutionären Logik der Ausdehnung, die das zweidimensionale Medium der Zeichnung in den Raum überführt. Ausgangspunkt von Streckers raumergreifenden und anspruchsvollen Installationen sind abstrakte Zeichnungen. Diese entspringen einem langsamen Prozess des Agierens mit und Reagierens auf Formen, bei dem die Künstlerin in einen Dialog mit ihrem Material tritt und sich teilweise von dessen Beschaffenheiten leiten lässt. Es entstehen filigrane Strukturen, die an den Aufbau- und die Entwicklungsprinzipien von Pflanzen oder einfachen Lebewesen erinnern.
In C-Fluidum hat Viktoria Strecker eine Handpistole manipuliert, die für 3D-Drucke verwendet wird, und setzte die Filamente aus Maisstärke und Mika wie für eine Freihandzeichnung ein. Die erhöhte Temperatur der Pistole brennt die Filamente in die Plexiglas-Scheiben ein und hinterlässt schimmernde Gebilde, die mineralische Formationen evozieren.
Der Kontrast zwischen der in alle Richtungen gedeihenden Formen und der geometrischen Strenge der Platten, die an dieser Stelle eine konstruktive Funktion übernehmen, ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Zwischen technoider Kälte und unkontrollierbarer Wucherung schafft Viktoria Streckers Beitrag eine faszinierende Entgrenzung des Mediums der Zeichnung.