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Sebastian Wickeroth

matter / constant

Fotodruck, Sprühfarbe, Glas, Aluminium.

In seinen Installationen und Fotoarbeiten setzt sich Sebastian Wickeroth mit den Dualismen von Natürlichkeit und Künstlichkeit auseinander. Diese Opposition ist gerade in der westlichen Kultur stark ausgeprägt und kennzeichnet das trennende Denken der Moderne in der Ethik, Politik, Wissenschaft oder Philosophie.

Mit zeitgenössischen Mitteln und einer raffinierten Strategie, die das eigene Tun stets reflektiert und die Betrachtenden seiner Kunst in einem Zustand der Ungewissheit hinterlässt, führt Wickeroth das Nachdenken über die Pole des Künstlichen und Natürlichen oder die der Authentizität und Artifizialität weiter. Die Landschaftsbilder der Serie “matter / constant“, wovon nur ein Ausschnitt in der Ausstellung zu sehen ist, basieren auf Aufnahmen von Berglandschaften aus Island, China und den Alpen. Wickeroth hat eine dünne Schicht Sprühfarbe auf die Verglasung des Bildes so aufgetragen, sodass die blaue Farbe das Sichtbare der Berge in eine diffuse Ferne entrückt.

Durch diesen einfachen Effekt schafft er eine Distanz zum Motiv, wobei nicht eindeutig bestimmt werden kann, ob die einzelnen Bildelemente zur Natur oder zur künstlerischen Geste gehören. Wo fängt das „echte“ Abbild der Berge an und wo hört die künstlerische Geste auf? Auch der Zwischenraum zwischen Bildträger, Glasoberfläche und Bildmotiv wird in einem bewusst unentschiedenen Zustand gehalten. Diese Ungreifbarkeit des Objektes ist ein zentraler Aspekt der ästhetischen Fragestellungen von Sebastian Wickeroth, der diesen Grenzgang auch in seinen Installationen und Skulpturen fortführt.

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