
Paula Knaps Loos
Förderpreis
Diverse Materialien
Bedruckte Tapeten, typografische Kompositionen, Papiercollagen, Keramikwände, Sieb- oder Holzdrucke – die Kunst von Paula Knaps Loos scheint keine mediale Grenze zu kennen. Sie schreibt sich vor allem in einer allgemeinen Tendenz ein, Techniken und Verfahren, die lange Zeit für „unkünstlerisch“ gehalten wurden, zu rehabilitieren. Die Leichtigkeit, mit der Knaps Loos von einem Werkzeug zum nächsten wechselt, und ihre dezidierte Haltung, angewandte und freie Kunst gleichwertig zu behandeln, überzeugten den Vorstand vom Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V., ihr den Förderpreis der Ausstellung zu verleihen.
Geboren 1991 in Essen, studierte Paula Knaps Loos bis 2023 an der Kunstakademie Düsseldorf. Auch wenn ihre Kunst von einer beeindruckenden technischen Vielfalt gekennzeichnet ist, ist es die Logik der Collage, die den gemeinsamen Nenner ihrer Praxis bildet. In all ihren Arbeiten lässt die junge Künstlerin heterogene Motive aufeinanderprallen. Sie vermengt Modefotografien aus den 1960er Jahren, Blumendarstellungen aus Naturkundebüchern oder Tapetenmuster im pseudo-Jugendstil-Design, um unerwartete Beziehungen zwischen fremden Motiven zu provozieren. Wiederkehrende Bestandteile dieser komplexen Kompositionen stellen Bilder von weiblichen Körpern dar, die oft in einem ornamentalen Grundmuster integriert werden.
Die Gleichstellung von Frauenbildern mit verschnörkelten Deko-Elementen kann als ironischer Kommentar zum Stellenwert der Frau in der Gesellschaft verstanden werden. Das Prinzip der Collage weitet Knaps Loos auf ganze Räume aus. Wie für eine dreidimensionale Collage, gestaltet die Künstlerin eine Umgebung und verwandelt den White Cube des Museums in einen gemütlichen und exzentrischen Salon, in welchem das High und Low von Mode, Design, Kunst und Dekoration zusammenfließen. Dieses Interesse am Gesamtkunstwerk wird in ihrem Beitrag für DIE GROSSE besonders deutlich