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Songnyeo Lyoo

Elysium

Tusche und Pigmente auf Hanji-Papier,Plexiglas und Farbfolie

Kommen Sie näher! Noch näher! Es lohnt sich, die Arbeit von Songnyeo Lyoo aus nächster Nähe zu betrachten. Die großen malerischen Installationen der südkoreanischen Künstlerin rufen Erstaunen, Bewunderung und auch eine gewisse Belustigung hervor. Mit ihren surrealen Inszenierungen, einer enormen technischen Raffinesse und einer guten Portion Humor macht Lyoo seit einigen Jahren auf sich aufmerksam.Ihr Handwerk hat Songnyeo Lyoo zunächst in ihrem Heimatland erlernt, wo sie in buddhistischer Malerei ausgebildet wurde. Dort studierte sie die typische spirituelle Ikonografie des Buddhismus sowie den Umgang mit überlieferten Techniken, wie zum Beispiel das Malen mit natürlichen Pigmenten und Tusche auf Hanji-Papier. Allerdings hat die Künstlerin viele Bildmotive modernisiert und weitere kulturelle Einflüsse integriert. Ihre erzählerischen und figurenreichen Wimmelbilder, die an Hieronymus Bosch oder Pieter Bruegel erinnern, bauen eine Brücke zwischen der asiatischen und der westeuropäischen Tradition.In ihren Tableaus mit teilweise monumentalen Ausmaßen entwickelt Lyoo eine utopische Welt, einen Garten Eden, in dem menschenähnlichen Kreaturen allerlei Vergnügungen in einem ideal-abstrahierten Naturraum frönen. Der Titel des Bildes, „Elysium“, bezieht sich auf die „Insel der Seligen“ aus der griechischen Mythologie, ein paradies-ähnlicher Ort der Ruhe und des Genusses für verdiente Helden. Diese Vision einer glücklichen und friedvollen Welt bringt Lyoo zu Papier mit vielen skurrilen Details und zeitgenössischen Zitaten, die Betrachter*innen zu einer Entdeckungsreise in ein wundersames Universum einladen.
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