10

Thomas Bernstein

Instant Bernstein 1 und 2

Duschvorhang, Gardine, Teichrohr, Spiralkabel

Er ist Zeichner, Bildhauer und Performer, unterrichtete in diversen Kunsthochschulen und nennt den Humor von Jacques Tati und Tomi Ungerer, neben der Kunst von Hans Arp und Beuys, als wichtigen Einfluss auf sein Werk. Thomas Bernstein ist ein vielfältiger Künstler, der das Absurde im Alltäglichen erkundet und sich mit tragikomischen und existentiellen Themen beschäftigt. In seinen dadaistisch anmutenden Performances führt er ritualartige Bewegungsabläufe durch, die viel Sinn fürs Schräge entfalten. In seinen plastischen Arbeiten wiederum verfremdet er bekannte Objekte und lädt sie mit neuen und teilweise irritierenden Bedeutungen auf.Die zwei Arbeiten von Thomas Bernstein für DIE GROSSE vereinen performative und plastische Aspekte seines Schaffens. Ausgangspunkt ist eine Gruppenausstellung im Hugenottenhaus in Kassel, die im vergangenen Sommer stattfand. Mit ihrem programmatischen Titel „Bernsteinzimmer“ näherte sich die Ausstellung dem gleichnamigen, legendären und während des zweiten Weltkrieges verschollenen Raum an, der eine Zeit lang als achtes Weltwunder galt. Thomas Bernstein fühlte sich vom Titel besonders angesprochen und realisierte eine Performance: Während der Aktion baute er das künstliche Surrogat eines Bernsteins auf. Gilt der Bernstein als eher edel und wertvoll, setzte Thomas Bernstein bei seiner Skulptur profane Materialien wie einen Duschvorhang, eine Gardine, ein Teichrohr und diverse Kabel ein. Diese trug der Künstler zunächst an seinem Körper und assemblierte sie anschließend, bis ein durchsichtiges, schwer identifizierbares Objekt entstand, das in seiner Farbigkeit und Form vage an einen Bernstein erinnert und als abstrakte Plastik neodadaistischer Ausprägung gelten kann. „Instant Bernstein“ zeichnet sich durch seinen ironischen, verschmitzten und absurden Humor aus und ist in dieser Hinsicht nah am Geist des Künstlers Fritz Schwegler, dem sogenannten Surrealisten vom Schwabenland, bei dem Bernstein in den 1980er Jahren studierte.
App holen
Jetzt die App zur Ausstellung nutzen