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Alke Reeh

Kunstpreis der Künstler

k.A.

Jedes Jahr verleiht DIE GROSSE den Kunstpreis der Künstler. In der regionalen Kunstszene hat diese Ehrung eine besondere Bedeutung: Anders als vergleichbare Auszeichnungen, die meist von Museumsfachleuten stammen, wird dieser Preis von Künstlerinnen und Künstlern vergeben und ist somit direkte Ausdruck der Wertschätzung von Kolleg*innen.Dieses Jahr erhält die Bildhauerin Alke Reeh den Kunstpreis der Künstler. Alke Reeh studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und lebt seit den 1980er Jahren in der Landeshauptstadt. Ihr Werk ist vielfältig: Reeh schafft monumentale Rauminstallationen und intime Collagen, arbeitet fotografisch und plastisch, zudem greift sie auf Papier, Stoff, Gips, Holz und weiteren Materialien zurück, die sie oft auf außergewöhnliche Weise einsetzt. Die große Bandbreite ihrer Medien und ihre jahrelang andauernde Lust am Experimentieren, gepaart mit der Stringenz und Konsequenz ihrer künstlerischen Herangehensweise, konnten die Jury des Kunstpreises überzeugen.Reehs Kunst besteht aus zwei großen thematischen Blöcken, die – im wahrsten Sinne des Wortes – eng miteinander verwoben sind. In einer ersten Werkserie setzt sie sich mit ornamentalen Formen auseinander und erkundet die innere Struktur architektonischer Dekorelemente, wie zum Beispiel der Rosette, die sie anhand komplexer Faltungen realisiert. Aus einem flachen, textilen Material entwickelt sich ein Volumen, das aus symmetrischen, geometrischen Modulen besteht. Teilungen und Wiederholungen fungieren dabei als die wichtigsten Arbeitsmodi der Künstlerin. In einer zweiten Serie teilt Reeh die Raumkoordinaten mit großen Stoffbahnen, die zu skulpturalen, dynamischen Körpern werden. Hier reizt die Künstlerin die Wechselbeziehungen zwischen Fläche und Volumen eindrücklich aus.Der gemeinsame Nenner beider Ausrichtungen liegt in der Mathematik, insbesondere in der Geometrie. In geregelten Wiederholungen, Verschiebungen und Skalierungen einer Form entsteht entweder eine stille Harmonie oder eine mitreißende Dynamik. Das Interesse an der mathematischen Natur aller Dingen ist bereits Jahrtausende alt: Im antiken Griechenland wurde mit dem goldenen Schnitt eine „Formel“ festgestellt, die Schönheit mit mathematischen Raumverhältnissen begründet. Ähnlich verhält es sich mit Reehs Installationen. Diese Setzungen sollen unsere Raumwahrnehmung schärfen und intuitiv auf ihre objektiven Eigenschaften aufmerksam machen.
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