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Shinpei Takeda

Antimonument Extended

Virtual Reality Program, Virtual Reality Headset, Mobile WiFi Hotspot,Zelt

Was tun mit Denkmälern und Skulpturen im öffentlichen Raum, die politisch negativ konnotiert sind? Wie soll man mit Kunst umgehen, die entweder untragbare Personen darstellt, wie Sklavenhalter, Despoten oder Mörder, oder von Künstler*innen geschaffen wurde, die sich mit solchen Menschen kompromittiert haben? Diese Fragen werden zurzeit weltweit diskutiert und es kommt – wie zum Beispiel in der Ukraine – zur Demontage oder Zerstörung von Monumenten, die gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert werden.Auch Shinpei Takeda hat sich die Fragen gestellt. Seine Antwort darauf ist eine VR-Software, mit der Nutzer*innen auf Düsseldorfer Skulpturen reagieren, die unter der nationalsozialistischen Herrschaft entstanden und bis heute im Stadtraum zu finden sind. Die den Giebel des Kunstpalasts krönende „Aurora“ gehört dazu. Die Figur wurde von Arno Breker realisiert, einem der erfolgreichsten Bildhauer der NS-Zeit und Protegé von Adolf Hitler. Dank der VR-Brille lässt sich seine Skulptur in allerlei Situationen bringen: Man kann sie umstürzen, beschmieren oder gar zerschneiden.Zusammen mit den Mitgliedern des von ihm gegründeten Vereins "Antimonument e.V.” setzt Takeda die VR-Technologie im öffentlichen Raum ein und sucht die Interaktion mit Passant*innen. Dabei interessiert er sich weniger für das Abreagieren durch Publikum als für den Austausch und die Diskussionen, die das „Spiel“ hervorrufen. Jede Aktion wird stets von intensiven Gesprächen sowie von Konferenzen begleitet, die integrale Bestandteile der Arbeit sind. Auf spielerische Art entsteht so ein Bewusstsein für unsere Erinnerungskultur und für die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum.Die Performance von Shinpei Takeda und seinem Team wird am 30. Juni 2024 am Ehrenhof stattfinden.
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